Osteopathie

„Gesundheit ist der größte Reichtum. Man bemerkt es nur nicht, solange man gesund ist.“   ( Jean-Jacques Rousseau )

Osteopathie

Die Osteopathie wurde im Jahr 1874 vom amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still entwickelt. Still suchte nach einer alternativen Behandlungsmethode, als er die Schwächen bzw. Grenzen der zu dieser Zeit angewandten medizinischen Therapien erkannte. Er vertrat die Ansicht, dass viele Krankheiten durch strukturelle Störungen im Körper entstünden. Gleichzeitig nahm er die enormen Selbstheilungskräfte eines menschlichen Körpers wahr. Daher war sein Ansatz, eine Therapie zu entwickeln, Blockaden im Organismus zu lösen, um ihn bei der Heilung zu unterstützen und die Beweglichkeit der Strukturen wiederherzustellen. Osteopathen arbeiten vor allem mit ihren Händen und nutzen verschiedene Techniken, um Funktionsstörungen im Gewebe zu ertasten und zu beheben.

Stills Ideen führten zur Gründung der ersten osteopathischen Schule, der American School of Osteopathy in Kirksville, Missouri, im Jahr 1892. Die Osteopathie breitete sich rasch aus und fand später auch in Europa Anklang, besonders in Großbritannien und Frankreich.  In Deutschland wurde die Osteopathie ab den 1980er Jahren populär. Es ist somit in vielen Ländern eine anerkannte Therapieform, die als Ergänzung zur Schulmedizin genutzt wird.

Parietale Osteopathie

Sie befasst sich mit dem Bewegungsapparat, also Muskeln, Gelenken und Knochen. Das heißt, hierbei geht es um die Behandlung von Verspannungen und Blockaden.

Viszerale Osteopathie

Sie konzentriert sich auf die inneren Organe und ihre Beweglichkeit. Durch sanfte Techniken wird versucht, die Organfunktion zu unterstützen und die Durchblutung zu verbessern.

Kraniosakrale Osteopathie

Sie betrifft das zentrale Nervensystem im Bereich von Schädel und Wirbelsäule. Hier sollen sanfte Impulse helfen, das Nervensystem zu beruhigen und die Flüssigkeitsbewegung des Gehirns und Rückenmarks zu regulieren.

Kraniosakrale Osteopathie

Die kraniosakrale Osteopathie zielt darauf ab, das Gleichgewicht und die Entspannung im Kopf- und Wirbelsäulenbereich wiederherzustellen. Hierbei stehen folgende Ziele im Vordergrund:

  • Beweglichkeit der Schädelknochen verbessern:
    Blockaden und Spannungen im Bereich der Schädelknochen
    werden sanft gelöst, um ihre natürliche Beweglichkeit zu fördern.
  • Förderung der Flüssigkeitszirkulation:
    Der Fluss der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit (Liquor) wird angeregt, was für die Nährstoffversorgung und den Schutz des Nervensystems wichtig ist.
  • Entspannung der Hirnhäute:
    Die Hirnhäute (Meningealmembranen), die das Gehirn umhüllen, werden sanft entspannt, um den Druck zu reduzieren und Spannungen abzubauen.
  • Harmonisierung des Nervensystems:
    Das autonome Nervensystem wird in ein gesundes Gleichgewicht gebracht, was zur inneren Ruhe und allgemeinen Entspannung beiträgt.


Diese Methode wird oft angewendet, um Stress, Kopfschmerzen, Schlafprobleme und Nervosität zu lindern.

Viszerale Osteopathie

Die viszerale Osteopathie konzentriert sich auf die inneren Organe. Dabei geht es darum, eine gestörte Funktionsfähigkeit wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Die wichtigsten Ziele sind:

  • Förderung der Beweglichkeit der Organe: Die Organe sollen in ihrer natürlichen Bewegung unterstützt werden, um ihre Funktion zu harmonisieren. Dabei werden Blockaden oder Spannungen gelöst, damit sie sich wieder frei und ohne Einschränkungen bewegen können. Dies könnte man auch Wiederherstellung eines gesunden inneren Milieus nennen.
  • Reduzierung von Stresssignalen: Belastende Spannungen im Körper werden behandelt, um eine bessere Kommunikation zwischen den Organen und dem Nervensystem zu ermöglichen.


Diese Behandlungsmethode wird oft bei Verdauungsproblemen, Atembeschwerden oder anderen organischen Störungen angewendet.

Parietale Osteopathie

Die parietale Osteopathie befasst sich mit der Untersuchung und Behandlung der Gelenke, Muskeln und Knochen, um deren Funktion und Beweglichkeit zu verbessern. Dabei wird der Körper als Ganzes betrachtet, sodass die Behandlung nicht nur das betroffene Gelenk betrifft, sondern auch dessen Verbindung zu anderen Körpersystemen berücksichtigt.

Ganzheitliche und sanfte Herangehensweise

Die amerikanische Chiropraktik und die Osteopathie verbindet eine ursachenorientierte bzw. ganzheitliche Herangehensweise. Beide Methoden gehen davon aus, dass Beschwerden nicht isoliert betrachtet werden können, sondern in Zusammenhang mit dem gesamten Körper und seiner Funktion stehen. Sie sehen den Körper als ein System, das sich selbst heilen kann, wenn Blockaden und Funktionsstörungen beseitigt werden. Ein weiterer gemeinsamer Aspekt ist die sanfte Herangehensweise in der Therapie. Beide Methoden nutzen primär manuelle Techniken und verzichten weitgehend auf invasive Eingriffe oder Medikamente. Ziel ist es, die natürliche Beweglichkeit der Strukturen wiederherzustellen und das Nervensystem zu regulieren, ohne den Körper unnötig zu belasten.

Auch wenn sie in ihren Techniken und Konzepten Unterschiede aufweisen, setzen beide auf eine umfassende Diagnose und eine personalisierte Behandlung, die an die spezifischen Bedürfnisse bzw. Beschwerden des Patienten angepasst wird. Diese ganzheitliche, sanfte Herangehensweise macht sie zu beliebten Behandlungsformen für Menschen, die eine Alternative oder Ergänzung zur klassischen Schulmedizin suchen.

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Nadine Haaf – Praxis für amerikanische Chiropraktik und Osteopathie in Altlußheim